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Lächeln

Vor kurzem habe ich ein Konzert gespielt, bei dem ich eine neue Entdeckung gemacht habe. Auf dem Programm waren die „Symphonischen Tänze“ von Sergej Rachmaninow, eines meiner Lieblingsstücke. Dieses Orchesterwerk hat alles, was großartige Musik ausmacht. Es gibt traumhafte Melodien mit nicht enden wollenden Linien und es gibt Teile, in den man von der elektrisierenden Rhythmik förmlich weggeblasen wird. Zudem ist Rachmaninow ein Meister der Instrumentierung und gehört bestimmt zu den größten Komponisten seiner Zeit.  

Zurück zu meiner Entdeckung. In der Isarphilharmonie sitzt das Orchester sehr nah am Publikum. Von daher ist nicht nur der Blick auf die Bühne hervorragend, auch von der Bühne kann man die Zuhörerinnen und Zuhörer gut erkennen. Da ich als Blechbläser immer wieder Spielpausen habe, schweift mein Blick gelegentlich über das Publikum. Meist sehe ich dort eher ernste Gesichter, der Blick deutet auf hohe Konzentration hin. Kein Wunder, denn besonders klassische Musik ist, trotzdem sie unsere Emotionen berührt, in ihrer Struktur oft unheimlich komplex.  Bei den „Symphonischen Tänzen“ konnte ich aber feststellen, dass unglaublich viele Menschen im Saal ein Lächeln auf den Lippen hatten. Sie schienen wirklich verzaubert zu sein von dieser wundervollen Musik. Ist das nicht herrlich! Ich übe einen Beruf aus, der die Menschen zum Lächeln bringt! Der den Menschen eine Zeit schenkt, in der sie einfach nur genießen können und dürfen! 

Charlie Chaplin sagte einmal: „Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag“.  

Er wusste, wieviel Positives ein Lächeln bewirken kann, wenn es denn wohlmeinend, aufrichtig und gut gemeint ist. Vielleicht sollten wir viel mehr dafür tun, den Mitmenschen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Beispielsweise in dem man sie anlächelt oder eben etwas macht, das sie zum Lächeln bringt. Mein Beispiel zeigt, dass Musik ein wundervolles Mittel dafür sein kann. Und wie ich schon so oft geschrieben habe: Es geht nicht darum, dass beim Musizieren alles richtig gemacht wird, es geht vor allem darum, ob sich unsere Freude auf das Publikum überträgt. 

 

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